Gesamtschule Weierheide lebt den Gedanken der Inklusion weiter
Am vergangenen Freitag und Samstag ging es in der Sporthalle der Gesamtschule Weierheide bereits zum vierten Mal ums Ganze. 20 Schülerinnen und Schüler der Oberstufe erwarben die Übungsleiter C-Lizenz. Soweit ist dies nichts Besonderes. Auf den zweiten Blick fällt auf, dass sie dies im Bereich des Behindertensports taten.
Die Schule führt damit konsequent ihren Ansatz fort, in den Köpfen inklusives Denken selbstverständlich werden zu lassen. Und so gibt es neben der gemeinsamen Judo und Rolli-Basketball Arbeitsgemeinschaft (mit der benachbarten Christoph-Schlingensief-Schule) diesen Projektkurs, der auf den Breitenbehindertensport ausgerichtet ist. In zahlreichen Unterrichtseinheiten haben sich die Schülerinnen und Schüler mit den biologischen Grundlagen, mit bewegtem Gehirntraining für ältere Menschen oder auch Inklusionsspielen verschiedenster Art beschäftigt. Auch die Umsetzung von Trendsportarten für behinderte Jugendliche wurde thematisiert.
Am Freitag begannen unter den wachsamen Augen von Iris Müller (Behinderten- und Rehabilitationssportverband NRW) und dem Fachlehrer Georg Raskop die Abschlussprüfungen. Die Teilnehmer hatten den Auftrag, in Teams zu zweit eine 60 min-Stunde zu vorgegebenen Themen zu planen, durchzuführen und zu reflektieren. Bei der Durchführung sollten sie jedoch jeweils eine halbe Stunde alleinverantwortlich präsentieren. Bewertungskriterien waren dabei verschiedene Bereiche. Von der Methodik über das Übungsleiterverhalten bis zur Organisation, alles wurde einer Bewertung unterzogen.
Die beiden Prüfungstage verlangten den Schülerinnen und Schülern eine Menge ab. Nicht nur, dass sie mehr als zehn Stunden an eine ohnehin schon lange Schulwoche anhängten, sondern auch, weil es die vielen Sportstunden in sich hatten. „Der Kurs beinhaltete nicht nur das wöchentliche Lernen und Trainieren in der Schule“ so Georg Raskop, der Leiter des Projektes, „die Teilnehmer hospitierten auch in Vereinen und sammelten viel praktische Erfahrung, wie z.B. bei der Durchführung des inklusiven ‚Super Mario‘ auf dem jüngsten Spiel- und Sportfest, welches allen noch in bester Erinnerung ist.“
Das Erfreuliche an der großen Projekt-Schlussoffensive war nicht nur die gleichbleibend hohe Motivation der Truppe, sondern natürlich auch, dass alle Probanden ein ‚Bestanden‘ mit nach Hause nehmen konnten.
Der Verein „vor ORT“, die Oberhausener Rotarier und der Förderverein der Schule haben die Durchführung des Lehrgangs durch ihre Spenden möglich gemacht. Doch auch die Teilnehmer selbst haben die gute Sache durch einen Obolus unterstützt. Alle waren sich einig: Das war gut investiertes Geld und ein Jahr lang wöchentlich fünf Stunden auf dieses Ziel hinzuarbeiten hat auch jede Menge Spaß gemacht.
D. Sawallich/G. Raskop
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